Psychische Gewalt wird oftmals bagatellisiert oder gar nicht erst wahrgenommen. Der Kinderschutzbund möchte aufklären. „Wer sein Kind tagelang ignoriert, es von seinen Freundinnen oder Freunden isoliert oder es demütigt, der übt Gewalt aus. Vielen Menschen ist das nicht bewusst, aber: Das Recht auf gewaltfreie Erziehung erschöpft sich eben nicht im Verzicht auf körperliche Bestrafungen“, so Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbunds. Der Kinderschutzbund wird deshalb in diesem und im Jahr 2023 seinen Schwerpunkt auf die Aufklärung über psychische Gewalt legen. „Seelische Verletzungen gehören leider für viele Kinder zum Alltag, sei es im Elternhaus, aber auch in Kita oder Schule. Gewalt schafft aber keine Einsicht bei Kindern, sondern demonstriert, wer der Stärkere ist“, so Hilgers weiter.

Im Kinderschutzbund Neuwied möchten wir diesem Jahr auch auf die Gewalt an Kindern durch den Krieg aufmerksam machen, da viele Kinder und Familien aus den Kriegsgebieten unsere Einrichtung besuchen. Zum Glück erreichen die meisten Kinder Deutschland körperlich unversehrt, aber die psychischen Konsequenzen sind kaum abzusehen: Verlust der Heimat, geliebter Menschen, das eigene Hab und Gut, die neue Kultur und Sprache,… Es wird eine Herausforderung für viele Jahre bleiben mit den posttraumatischen Folgen der Gewalt, vor allem für Kinder, umzugehen. Mit unserer Street-Art-Aktion am 20.09.2022 tragen wir als Kinderschutzbund Neuwied eV. zu einem respektvollen Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen bei.

Schon im Vorfeld zum Weltkindertag haben sich die Kinder des Regenbogenhauses Gedanken gemacht, was Gewalt für sie bedeutet und die Ergebnisse auf einem Banner festgehalten:

Gewalt ist…

…wenn du mir Angst machst

…wenn du mich klein machst.

…wenn du mir mein Zuhause wegnimmst.

…wenn du mich nicht respektierst.

Gewaltfreiheit ist für uns vor allem eine Frage der eigenen Haltung dem Kind gegenüber: Respektiere ich seine Würde und seine Rechte? Dann kommt Gewalt, ob körperlich oder seelisch nicht in Frage. Alle Informationen zur Kampagne des Kinderschutzbundes finden Sie auf kinderschutzbund.de.